- Mallia
- Mạllia,Mạlia, Ruinenstätte an der Nordküste Kretas, östlich von Knossos, benannt nach einem nahe gelegenen Dorf; Reste eines minoischen Palastes des 17. Jahrhunderts v. Chr. über einem Vorgängerbau des 19. Jahrhunderts v. Chr.; Ausgrabungen seit 1921. Die Anlage bildete das Zentrum einer ausgedehnten Stadtsiedlung mit engen Wohnvierteln und Marktplatz mit einer Art Rathaus. Der jüngere Palast besaß wie der in Knossos einen rechteckigen Zentralhof mit einem sonst nicht vorkommenden Opferstein und wurde auf der Nordseite von einer Säulen-, auf der Ostseite von einer Säulen-Pfeiler-Reihe begrenzt. Hauptfassade des Hofes war - wie in Knossos - die Westseite. Die meisten Repräsentationsräume lagen im Obergeschoss. Der Palast wurde um 1450 v. Chr. zerstört, die Stadt fast ganz verlassen, aber im 13. Jahrhundert verstärkt wieder besiedelt. Ein Schwert, ein Dolch und ein Zepter in Leopardengestalt fand man im westlichen Obergeschoss des Palastes, die »Bienen von Mallia« (zwei Wespen an einer Honigwabe in Granulationstechnik, um 1800 v. Chr.) in einem auf mächtigen Mauern errichteten vielräumigen Grabhaus am Meer (»Chrysolakkos«).H. van Effenterre: Le palais de M. et la cité minoenne, 2 Tle. (Rom 1980).
Universal-Lexikon. 2012.